Mamarosa
Ein Oberbayern Krimi
ISBN: 978-3-9671-4369-0
In den ländlichen Gefilden von Bad Tölz sorgt ein Mordfall auf einem idyllischen Pferdegestüt für jede Menge Wirbel. Kommissar Franz Josef Bernrieder und seine Kollegen sollen herausfinden, wer die neue Mitarbeiterin Katrin Harlinger erstochen hat.
Katrin wollte ein neues Leben anfangen – leider ist ihr gewaltsamer Tod diesen Plänen dazwischen gekommen. Doch obwohl sie noch nicht lange in der Gegend war, wächst die Liste an Verdächtigen überraschend schnell: Eine dubiose beste Freundin, vertraute Fremde und verstrickte Affären.
Während Bernrieder sich durch ein Geflecht aus Beziehungschaos und Alibiverwirrung kämpft, kommt es zu weiteren mysteriösen Todesfällen. Dieses Mal muss er besonders akribische Kleinarbeit betreiben, um herauszufinden, wer wirklich hinter den Kulissen die Hebel bewegt …
Mamarosa
Ein Oberbayern Krimi
von
Olaf Maly
2023©Olaf Maly
Kapitel 3
Den Ersten, den er sah, als er vor dem Stall des Reitergutes parkte, war Korbinian Schuhnagel, den Polizisten in seinem Revier. Einen der Polizisten. Dieser zeigte ihm, nachdem man sich gegenseitig mit einem herzlichen Servus begrüßt hatte, wo es langging.
Das Auto von Amelie Hammer, die Spurensicherung in Person, und auch eine hilfreiche Kollegin in schwierigen Sachen, stand neben dem Stall. Sie lief vor der Box herum und machte Bilder. Er sah sie schon von der Tür aus. Das gab ihm die Gewissheit, wohin er zu gehen hatte.
Neben der Box war eine Frau, die auf einem Schemel saß und telefonierte. Sie war ziemlich weiß im Gesicht, als wäre ihr nicht ganz wohl.
Dr. Wilhelm Mittler, der diensthabende Arzt, der den Tod festzustellen hatte und die Obduktion veranlassen würde, redete ebenso gerade in sein Telefon. Alles und jeder schien beschäftigt zu sein.
»Wenn ich hier amal a bisserl stören darf«, sagte er, als er auf die Gruppe getroffen war, die scheinbar einiges zu tun hatte.
»Könnt mich da amal bitte jemand einführ'n und mir sagen, was da los is?«
Amelie übernahm es, ihn aufzuklären. Sie waren auch gute Freunde, hatten viele Fälle miteinander gelöst, verstanden sich prächtig. Er hatte ihr sogar früher, als sie noch nicht verheiratet war, Avancen gemacht, die allerdings nie erwidert wurden. Was, wie er immer betonte, ihr Verlust war, nicht seiner.
»Franz, schön, dass du den Weg hier raus g'funden hast. Des is die Frau Brenninger«, wobei sie auf die Frau zeigte, die auf dem Schemel saß und immer noch telefonierte. Ihr Gesicht hatte seine Farbe noch nicht verbessert.
»Ihr g'hört des hier alles. Und wie sie in der Früh amal nachschau'n wollt, was in ihrem Betrieb so los is, hat sie die Frau Katrin Harlinger, so heißt die Tote, da g'funden.«
Franz Josef Bernrieder dankte für die kurze Einführung, sah Frau Brenninger an, die immer noch am Telefon hing, als sei es ihr angewachsen und ohne sich um irgendetwas um sie herum zu interessieren, und ging näher an das Mordopfer heran. Dr. Mittler stand in Sichtweite und sah den Kommissar an.
»Des schaut nicht gut aus, Doktor.«
»Nein, Franz, des tut's wirklich nicht. Ich geh davon aus, dass des so sieben oder acht Messerstich sind, die da jemand in die rein hat. Grausam. Wie kann man so was nur machen? Des frag ich mich immer. Ein oder zwei hätten doch g'reicht.«
»Ja, des is wirklich grausam. Und warum des jemand macht und wer des war, des werden wir schon rausfinden. Wie is sie denn g'storben? Hat des lang dauert?«
»Kommt drauf an, welcher Stich zuerst war. Einer is genau ins Herz. Wenn des der erste Stich war, dann is schnell gangen. Aber die in München können dir dann schon mehr sagen.«
»Wissen wir schon, wann des passiert is?«
»Ich würd sagen zwischen zehn Uhr abends und zwei Uhr nachts. Ungefähr. Jedenfalls so um Mitternacht rum. Plus minus zwei Stunden halt.«
»Gut, des reicht mir schon. Ich hoff, die hat nicht leiden müssen. So eine junge Frau. Richtig schad. Jetz brauch ma nur noch den Mörder finden.«
»Ja, Franz, des machst. Die Person möcht ich seh'n, die so was g'macht hat.«